Miniserie: CHINESISCHE MEDIZIN FÜR DEN ALLTAG - Teil 5: Husten, Asthma und Ekzeme | 10 praktische Tipps für eine freie Lunge
Neulich habe ich einen alten Freund besucht, dessen Frau vor einigen Jahren gestorben ist. Ich war länger nicht bei ihm gewesen und als ich seine Wohnung betrat, war ich ein wenig erschrocken: Überall stapelten sich Erinnerungen – in Form von Büchern und Zeitschriften, langen Reihen von nicht mehr aktuellen Geburtstags- und Weihnachts-karten, getrockneten Blumen, dem Osterstrauß vom letzten Jahr (Oder vom letzten? Oder vorvorletzten?) und Bildern, Bildern, Bildern, vor allem Fotografien seiner verstorbenen Frau. Er hatte mich vorgewarnt „Ich komme nicht zum Aufräumen!“; wir wussten beide, dass das nicht der wahre Grund für eine so vollgestopfte Wohnung war, dass es mir kurz die Luft zum Atmen nahm.
Loslassen und Abschied fällt ihm schwer, meinem Freund. Eigentlich immer schon, jetzt in Bezug auf seine verstorbene Liebste umso mehr. Dabei wäre er einer neuen Liebe inzwischen gar nicht mehr so abgeneigt; aber in seinem Herzen (und in seiner Wohnung!) ist noch kein Platz für etwas, für jemand Neues.
Er leidet übrigens auch seit seiner Kindheit an starkem Heuschnupfen, der sich zuweilen auch als sehr trockenes und juckendes Exanthem auf der Haut breit macht.
Was das jetzt mit dem Schwer-Loslassen-Können zu tun hat? Laß es mich erklären...
Loslassen, Rückzug und (Neu-)Ordnung - Die Wandlungsphase Metall | Der Herbst
(Wenn Du Dich an dieser Stelle fragst, was denn eigentlich eine Wandlungsphase ist, empfehle ich Dir, nochmal die kurze Einführung in das Thema im ersten Teil dieser Mini-Serie zu lesen: „Erschöpfung, Rückenschmerzen, kalte Füße: Die Wandlungsphase Wasser/der Winter“.)
Das Thema Loslassen, Abschied nehmen und Platz schaffen für Neues wird in der chinesischen Betrachtung mit der Wandlungsphase Metall assoziiert. Und die Jahreszeit, die zum Metall gehört, ist der Herbst.
Paßt ja auch irgendwie, der Herbst und das Loslassen, nicht wahr? Stell Dir einen rotgoldenen Oktobertag vor: die Sonne steht bereits tiefer am Himmel, die Blätter verfärben sich und werden allmählich trocken, die Tage werden kürzer und dunkler und die Eichhörnchen sammeln hektisch so viele Nüsse, wie sie finden können für den langen Winter – alles Helle, Frische, Lebendige zieht sich nach und nach von außen nach innen zurück und bereitet sich vor auf die vor ihm liegende Zeit der Ruhe und Regeneration.
Manche von uns werden melancholisch, wenn sie dieses vermeintliche Sterben in der Natur erleben; dabei ist der Herbst eine wundervolle und wichtige Zeit des Abkühlens nach der Hitze und Aktivität des Sommers. Die Ernte ist eingebracht, der Großteil der Arbeit ist getan und wir können noch einmal zurück blicken auf das Jahr und sortieren, was wir davon als wertvolle Erfahrung oder Errungenschaft ins nächste Jahr mitnehmen möchten und wovon wir uns jetzt trennen wollen, um Platz zu schaffen für Neues im kommenden Jahr.
Der Herbst ist also einerseits eine Zeit des Loslassens und des Rückzugs, andererseits auch eine Zeit des (Aus-)Sortierens und (Neu-)Ordnens.
Das „kleine Yin“, der Übergang
In den vorangegangenen Artikeln haben wir schon erfahren, dass die Wandlungsphase Wasser als Winter das tiefste Yin und die Wandlungsphase Feuer als Hochsommer das höchste Yang in unserem Leben und in unserem Körper repräsentiert.
Das Metall als Herbst verkörpert – genauso wie übrigens das Holz als Frühling – den Übergang. In diesem Fall: Den Übergang zwischen Sommer und Winter, zwischen extremem Yang und extremem Yin. Deshalb bezeichnet man den Herbst auch als das „kleine Yin“: noch nicht ganz so „yinnig“, so tief, so dunkel, so kalt wie der Winter, aber auch längst nicht mehr so „yangig“, so extrovertiert, so hell und so warm wie der Sommer.
Das Metall, der Herbst, hat also viel mit Transformation zu tun, mit der Umwandlung des einen in das andere. Und wir werden sehen, dass auch die Organe, die zum Metall-Herbst gehören, die Übergänge in unserem System darstellen und wesentliche Umwandlungsprozesse in uns ermöglichen und begleiten.
Dazu gleich mehr...
Lunge, Dickdarm und Haut - Der Herbst in uns
Wir wollten ja jetzt aber verstehen, was denn nun der Heuschnupfen und die Hautausschläge mit dem Nicht-Loslassen zu tun haben. In den vorangegangenen Artikeln haben wir ja bereits gehört, dass zu jeder der 5 Wandlungsphasen auch bestimmte Organe unseres Körpers gehören: Niere und Blase zum Winter, Leber und Gallenblase zum Frühling, Herz und Dünndarm in den Sommer und Magen und Milz zum Spätsommer.
Zu unserem metallischen Herbst gehören nun die Lunge (und damit auch die Atemwege) und der Dickdarm. Und noch ein weiteres, besonders großes Organ, nämlich die Haut. Und zwar sowohl die Außenhaut als auch alle inneren Häute, insbesondere die Schleimhäute (jetzt fängt das mit dem Heuschnupfen und dem Ekzem schon an, mehr Sinn zu machen, nicht wahr ;-)?).
Bei genauerer Betrachtung fällt uns auf, dass all diese Organe etwas gemeinsam haben: Sie stellen eine Verbindung zwischen der Außenwelt und unserer Innenwelt her. Die Lunge nimmt Atemluft von draußen auf und gewinnt daraus wertvollen Sauerstoff, mit dem sie unser Blut anreichert; im Gegenzug gibt sie verbrauchte und mit CO2 angereicherte Luft wieder nach außen ab.
Der Dickdarm entzieht den Resten unserer bereits durch den Verdauungsprozeß gegangenen Nahrung noch einmal die letzten Tropfen Wasser und scheidet das, was wir wirklich nicht weiter verwerten können, aus.
Die Haut stellt unsere äußerste Schutzschicht dar: sie wärmt und bedeckt uns, hüllt unsere empfindlichen inneren Organe ein und sorgt dafür, dass äußere Einflüsse wie z. B. Klimafaktoren (Wind, Nässe, Kälte usw.) oder Krankheitserreger nicht ungebremst in unseren Körper eindringen können. Umgekehrt hält sie im Inneren, was nicht oder nur in Maßen nach außen gelangen soll (wie beispielsweise Schweiß, Blut und andere Körperflüssigkeiten).
Das Metall steht für die Übergänge
Damit markieren unsere Metall-Organe also wie eben bereits angedeutet die Übergänge: Zum einen die Übergänge von außen nach innen (Lunge, Haut) und von innen wieder nach außen (Lunge, Dickdarm, Haut). Zum anderen auch die Übergänge von neu zu alt und alt zu neu - sie sorgen dafür das Altes, Verbrauchtes, ganz und gar Verdautes und Ausgeschöpftes unseren Körper verlassen kann und damit Raum gibt für Neues, Frisches und Belebendes.
Wir müssen loslassen, um uns erneuern zu können.
Sowohl die Lunge als auch der Dickdarm müssen sich dafür füllen und wieder leeren können, aufnehmen und wieder abgeben; im Herbst darf also nicht festgehalten und gesammelt werden (diese Qualitäten gehören in den Spätsommer, die Erd- und Erntezeit).
Asthma und Verstopfung – wenn wir zu sehr festhalten
Halten wir dennoch fest an Verbrauchtem, das wir eigentlich loslassen sollten, kriegen wir Probleme: Wenn unsere Lunge beispielsweise voll ist mit festgehaltener Luft, reagieren wir mit Atemnot, Beklemmung und Todesangst (wie etwa beim Asthma oder Lungenemphysem). Kann unser Darm sich nicht entleeren, leiden wir an Verstopfung, Völlegefühl und Bauchschmerzen bis hin zum Darmverschluss.
(Übrigens: Wenn unser Darm nicht gut funktioniert kriegen wir häufig auch Probleme mit der Haut – ein auch in der westlichen Naturheilkunde allzu gut bekannter Zusammenhang! Was der Darm nicht schafft zu entsorgen, versucht der Körper dann verzweifelt, über die Haut auszuscheiden, sozusagen als Notausgang...)
Emotional ist das genauso: Halten wir fest an Dingen, Menschen oder auch geistigen Haltungen, die eigentlich nicht mehr zu uns gehören oder uns nicht guttun, häufen wir also materiellen oder emotionalen Ballast an, ersticken wir damit nach und nach unsere Lebendigkeit sowie unsere Fähigkeit zu Transformation, Heilung und Neuanfang.
Mit altem Ballast ersticken wir unsere Lebendigkeit.
(Auf die ein oder andere Weise kennen wir das alle: Wenn wir unseren Kleiderschrank nicht ab und zu mal ausmisten, passen keine hübschen neuen Klamotten rein; wenn wir uns von einer giftigen oder toten Beziehung nicht trennen, eröffnen wir uns nicht die Möglichkeit einem Menschen zu begegnen, mit dem wir vielleicht eine erfüllte Partnerschaft leben können.)
Trauer ist heilsam
Wieso also tun wir das? Wieso halten wir fest an Dingen, die wir nicht mehr brauchen? Wieso trennen wir uns nicht von Menschen, mit denen wir nichts mehr zu tun haben oder die uns bereits verlassen haben? Wieso bestehen wir auf altem Groll und Vorwürfen, statt zu verzeihen und weiterzuziehen?
Der wohl wichtigste Grund dafür ist, dass das Loslassen, das Verabschieden natürlicherweise mit einem Gefühl einhergeht, das viele von uns lieber vermeiden: mit Trauer.
Abschied, insbesondere ein endgültiger, kann sehr schmerzlich sein, und diesen Schmerz, diese Trauer wollen wir lieber vermeiden.
Auch das Loslassen vertrauter, aber ungesunder emotionaler Muster, unguter Gewohnheiten oder „giftiger“ Gedanken und Haltungen bringt uns oft zunächst in Kontakt mit dem darunter liegenden alten Schmerz, und davor fürchten wir uns und wollen uns – meistens unbewußt - davor bewahren.
Trauern ist gesund.
Was sehr verständlich ist – aber leider nicht sehr gesund. Trauer ist an sich ein natürliches, gesundes und heilsames Gefühl, wenn wir sie zulassen; wenn wir uns ihr stellen, uns Zeit und Raum zum Trauern nehmen und den Prozess nötigenfalls auch wieder und wieder durchlaufen, bis wir „durch“ sind.
Je nach Ausmaß unseres Verlustes kann das schon mal eine Weile dauern, unter Umständen sogar ein paar Jahre – eben so lange, wie unsere Seele braucht, um das Geschehene zu verarbeiten und wirklich loszulassen.
Lieber Weinen als Husten
In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde in diesem Zusammenhang festgestellt, dass unsere Tränenflüssigkeit Streßhormone enthält – Weinen baut also auch Streß ab und sorgt dafür, dass wir emotional und körperlich wieder entspannen.
Halten wir unsere Tränen jedoch zurück und unterdrücken wir unsere Trauer und unseren Schmerz, erzeugt das in unserem System mehr und mehr Streß und Anspannung, der sich z.B. in chronischem Husten, Atemnot, Beklemmungsgefühlen in der Brust, Herzstolpern, Verstopfung oder auch Schmerzen in den Armen und Händen äußern kann (denn mit diesen halten wir ganz buchstäblich Dinge fest).
Tränen sind Müllabfuhr
Oder dieser Streß verwandelt sich in Hitze, die entzündliche Reaktionen hervorruft: Allergien, rote, juckende Hautausschläge oder sogar chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wir Colitis ulcerosa.
Wenn wir uns unserer Trauer und unseren Tränen aber stellen, dann kreieren wir in unserem Inneren wieder mehr und mehr Raum, wir entrümpeln und entgiften auf emotionaler Ebene und schaffen damit ein Klima in uns, in dem Neues, Frisches und Lebendiges Platz hat – in dem sich unser wahres Wesen entfalten kann.
Heuschnupfen, Erkältung& Co. - Das Metall und unser Immunsystem
So steht das Metall auf eine Art auch für unseren inneren Raum und unsere innere Ordnung, für deren Aufrechterhaltung ebenfalls die Lunge zuständig ist.
Dieser Raum will natürlich auch nach außen begrenzt und geschützt werden. Weiter oben habe ich ja bereits gesagt, dass das Metall auch die Übergänge zwischen innen und außen reguliert, unter anderem und für das Auge sehr offensichtlich über die Ernährung und Regulation unserer Haut und ihrer Poren.
Hinzu kommt noch ein weiterer wichtiger Aspekt unseres „Grenzschutzsystems“: Neben der Haut als stofflicher Barriere sorgen Lunge und Dickdarm zusammen auch für die gleichmäßige Verteilung und Zirkulation unserer sogenannten Abwehr-Energie (chin. wei qi) an der Körperoberfläche. Diese Energie wärmt unsere Oberfläche und schützt unseren Körper vor dem Eindringen äußerer krankheitserregender Stoffe wie z.B. Viren, Bakterien oder Pilze.
Kommt Dir das irgendwie bekannt vor? Genau: Das erinnert doch an die Funktion unseres westlichen Immunsystems! Unser Abwehr-Qi sorgt dafür, dass nichts in unseren Körper gelangt, was dort nicht hineingehört und dass – falls doch mal etwas durch die Reihen der Grenzposten geschlüpft ist – es möglichst umgehend wieder hinausbefördert wird.
ein steifer Nacken ist eine Erkältung in den Muskeln
Dabei geht die Chinesische Medizin übrigens davon aus, dass nicht nur die uns im Westen bekannten Krankheitserreger von außen nach innen eindringen können, sondern auch klimatische Faktoren wie z.B. Wind, Kälte oder Feuchtigkeit. Und dass diese Faktoren in unserem System genauso pathogen (also krankmachend) wirken können wie etwa ein Virus.
Im Kleinen kennst Du das wahrscheinlich selbst: Sicherlich hast Du auch schon mal zu lange an einem offenen Fenster im Durchzug gesessen und hinterher einen steifen Nacken gehabt? Oder bei der Winter-Wanderung leicht geschwitzt (= mit offenen Hautporen) zu lange Pause gemacht und warst am nächsten Tag erKÄLTEt oder hattest steife Muskeln?
Oder Du spürst, dass Deine Schulter immer dann stärker schmerzt, wenn es draußen kalt ist oder Du besonders zu Migräne neigst, wenn das Wetter umschwingt?
Oder wir reagieren auf etwas an sich so Harmloses wie Pollen mit heftigem Niesen, Fließschnupfen, Augenjucken und Schwellungen bis hin zum Asthma.
Genau das ist damit gemeint. (Und in Wirklichkeit ist auch die chinesische Vorstellung dieses Abwehrsystems um einiges komplexer, aber für unsere Zwecke an dieser Stelle mag diese kurze Umschreibung genügen.)
Unser Immunsystem mag Schlaf, Liebe und Hühnersuppe
Wenn unser Abwehr-Qi also kräftig ist und gut zirkuliert, funktioniert unser Schutz und wir bleiben auch unter Triefnasen gesund. Wenn unsere äußere Barriere aber schwächelt, werden wir anfällig für alles, was da draußen so „kreucht und fleucht“, nehmen gerne jeden Infekt mit oder haben ständig einen steifen Hals oder beim kleinsten Luftzug Ohrenschmerzen.
Wie kann es nun dazu kommen, dass unsere Abwehrmechanismen in die Knie gehen? Dazu reicht es unter Umständen schon, dass wir mal eine Nacht nicht gut oder einfach zu wenig geschlafen haben (sich ist Dir auch schon einmal aufgefallen, dass Du leichter fröstelst, wenn Du übernächtigt bist – Deine Oberfläche ist dann empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen). Oder dass wir uns zu kalt und/oder zu einseitig ernähren (Nein, Smoothies und Orangensaft sind tatsächlich NICHT immer eine gute Idee, um uns vor Erkältung zu schützen!).
Ingwertee statt Orangensaft
Oder dass wir zu viel arbeiten, uns zu viel mit unseren Liebsten streiten oder zu viel Sorgen machen – kurz: viel zu viel Streß haben und/oder unglücklich sind, egal in welcher Form.
All diese Faktoren schwächen unser gesamtes System von innen, so dass unsere Abwehr-Energie nicht mehr in ausreichendem Maße hergestellt und gleichmäßig verteilt werden kann.
Um unser Immunsystem zu kräftigen brauchen wir also nicht in erster Linie alle möglichen Mittelchen und Präparate (obwohl auch diese zusätzlich unterstützen können). In erster Linie brauchen wir genug Schlaf, genug frisches und am liebsten gekochtes Essen guter Qualität, nur soviel Streß, wie wir verarbeiten können, liebevolle Beziehungen und immer etwas zu Lachen!
Wie immer könnte ich an dieser Stelle noch weitere 5 Seiten schreiben, aber ich übe mich jetzt mal im ganz metallischen Loslassen ;-); ich denke, Du hast bis hierher schon einen guten Überblick und vielleicht ein paar interessante Einsichten zu unserem Thema gewonnen.
Und damit komme ich jetzt zum Ende dieses Beitrags und zu den gewohnten
10 Tipps für eine freie Lunge (und ein starkes Immunsystem ;-)):
Atme täglich ein paar Minuten tief und bewußt ein und aus. Tiefes Atmen stärkt die Lungen, massiert die Bauchorgane, entspannt und zentriert. Verbunden mit leichten körperlichen Übungen wie z.B. beim QiGong oder TaiChi wird die Wirkung noch intensiver.
Altes Loslassen: Fang krass konkret an und entrümpele konsequent EINEN kleinen Teil Deiner Wohnung (1 Schreibtischschublade, 1 Fach Deines Kleiderschrankes). Nimm jedes einzelne Teil in die Hand und frage Dich: Habe ich das in den letzten 3-5 Jahren gebraucht? Wenn nicht: Weg damit! Genieße das befreiende Gefühl...und mach bei nächster Gelegenheit in der nächsten Ecke weiter! Entrümpeln im Außen unterstützt das Aufräumen im Innen!
ToGo-Liste: Mache eine Liste von allem, was Dich emotional belastet und beschwert. Wähle die 3 drängendsten Themen von dieser Liste und schreibe sie auf 3 einzelne Zettel. Erfinde ein kleines Ritual für Dich und verbrenne jeden einzelnen Zettel mit der bewußten Entscheidung, dieses Thema hiermit loszulassen. Spüre dem nach und beobachte, was in dir passiert (Erleichterung? Angst? Festhalten-Wollen? Freude? Trauer?...). Nimm Deine Empfindungen nur wahr, ohne sie zu bewerten oder verändern zu wollen.
Gib Deiner Trauer Raum: Begib Dich an einen Ort, an dem Du ungestört bist. Atme ruhig und bewußt und spüre dabei in Deinen Körper. Lade Deine Trauer ein, sich Dir zu zeigen. Wenn sie kommt, lass sie zu, ganz schlicht, ohne etwas zu erzwingen oder wegzudrücken. Suche Dir hierfür ggf. Hilfe bei einer guten Freundin oder einer Therapeutin Deiner Wahl.
Trainiere Deine Oberfläche: Wenn Du Dich fit genug fühlst, sind die berühmten Wechselduschen ein richtig gutes Immun-Training! Warm-kalt, warm-kalt, warm-kalt, jeweils 30 Sekunden, mit kalt aufhören. Dann mit dem Handtuch kräftig warmrubbeln, ggf. etwas Wärmendes trinken (heißes Wasser oder Kräutertee). Achtung: Wenn Du Dich schon etwas angeschlagen oder erschöpft fühlst, lieber mal aussetzen – Deine Oberfläche ist dann unter Umständen schon geschwächt und die Kälte könnte in den Körper eindringen und dort zu Steifigkeit und/oder Schmerzen führen!
Gehe regelmäßig in die Sauna: Das ist sozusagen die Steigerung von Wechselduschen. Auch hier gilt das Achtung: Wenn eine Erkältung in Anflug ist, kannst Du sie mit dem Saunagang wahrscheinlich noch austreiben; wenn Du Dich schon krank fühlst, wird die Sauna Dich eher mehr schwächen. Dann lieber ab ins Bett mit Wärmflasche und Ingwertee!
Gib Deinem Leben etwas Schärfe: Zum Metall gehört der scharfe Geschmack, er stärkt in gesunden Maßen Lunge und Dickdarm. Ingwer, Rettich, Pfeffer, Zwiebeln & Co. unterstützen die Energiebewegung der Lunge und helfen, krankmachende Eindringlinge auszutreiben (das kennst Du, wenn Dir z.B. bei einer schönen scharfen Thai-Suppe die Nase läuft und die Augen tränen!). In China kauen die Menschen eine Ingwerscheibe mit etwas Sojasauce, um sich vor Infektionen des Nasen-Rachen-Raumes zu schützen. Aber nicht übertreiben: Eine Tasse Ingwertee kann Wunder wirken, 1 – 2 Kannen am Tag können Herzrasen, Panikattacken und Schlafstörungen auslösen...
Bei zu viel Trockenheit: Der Herbst trocknet ja bekanntlich die Säfte und zieht sie nach innen. Daher neigt er dazu, bei Störungen mit zu viel Trockenheit zu reagieren, z.B. in Form von trockener Haut und Schleimhaut oder trockenem Stuhl. Wenn Deine Häute zu trocken und vielleicht sogar rissig werden (z.B. von zu viel trockener Heizungsluft oder Klimaanlage), probier es mal mit Birnensaft (trinken, nicht einreiben ;-)). Je dicker und sämiger, desto besser. Auch Obstkompott, Suppen und Eintöpfe sind hier sehr hilfreich, denn sie befeuchten unser Inneres auf natürliche Weise.
Entleere regelmäßig Deinen Darm: Eine gut funktionierende Verdauung ist wichtig für unser Wohlbefinden, unser Immunsystem, unsere Haut... Lunge und Dickdarm müssen sich füllen und wieder entleeren können, um gut zu funktionieren. Ein „gut geschmierter“ Darm kommt auch unserer Lunge zugute! Wenn Du hier Schwierigkeiten hast, versuche es zunächst mal mit Flohsamenschalen oder Chiasamen, die helfen oft schon Wunder. Wenn das nicht funktioniert, hol Dir professionelle Unterstützung: Akupunktur, Fußreflexzonenmassage und Chinesische Kräuter können hier z.B. sehr hilfreich sein. Begleitet von einer kompetenten Ernährungsberatung, denn da liegt oft der Hund begraben...
Heulen ist Müllabfuhr! Wenn Dir zum Heulen ist, dann raus damit – auch und gerade dann, wenn Du eigentlich ein tapferer Indianer, ein starker Mann, keine Heulsuse oder sonst noch irgendsoein dämliches Klischee bist! Und wenn es vermeintlich „nur der schnulzige Film“ schuld ist: Heulen dient der Entgiftung, schwemmt Stresshormone aus unserem System, erfrischt, befeuchtet und entspannt. Und schafft neben vielem anderen Platz für eine andere, ebenfalls sehr heilsame Lebensäußerung: Das Lachen!
So, ich atme jetzt mal kräftig aus, denn dies war der letzte Teil unserer Mini-Serie :-)!
Ich hoffe, es war wieder das ein oder andere Anregende, Hilfreiche, nachdenklich-Machende oder Unterhaltsame für Dich dabei; und wenn Du auf den Geschmack gekommen bist (oder gerne nochmal etwas von den anderen Wandlungsphasen nachlesen möchtest), kannst Du hier weiterschmökern:
Erschöpfung, Rückenschmerzen, kalte Füße - Die Wandlungsphase Wasser/der Winter
Migräne, PMS und Ärgerattacken - Die Wandlungsphase Holz/der Frühling
Schlafstörungen, Herzrasen, nervöse Unruhe - Die Wandlungsphase Feuer/der Hochsommer
Verdauungsbeschwerden, Konzentrationsstörungen und Grübelei - Die Wandlungsphase Erde/der Spätsommer
Wenn Du mehr über die Zusammenhänge zwischen unserem Lebensstil, unseren geistig-/emotionalen Haltungen und unserer Gesundheit wissen und gleichzeitig eine wundervolle, einfache Methode, unser inneres Gleichgewicht wiederherzustellen lernen möchtest, dann könnte unsere spezielle Ausbildung in Fussreflexzonenmassage Dich interessieren – für mehr Infos hierzu einfach auf diesen Link klicken:
„Chinesisch am Fuß“.
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